Ratgeber Welpen

Zeckenschutz für Welpen: So bringst Du Deinen Liebling durch die Zecken-Saison.

Sobald im Frühjahr die Sonne vom Himmel lacht, werden auch die Zecken wieder aktiv. Ein junger Hund, der fröhlich durchs Gras flitzt und tobt, kommt den winzigen Blutsaugern da gerade recht. Weil Zecken diverse Krankheitserreger übertragen können, ist es wichtig, Deinen Welpen so früh und so gut wie möglich vor ihnen zu schützen. Damit Dein kleiner Liebling sicher durch die Zecken-Saison kommt, findest Du in diesem Ratgeber wertvolle Infos und Tipps zum Thema Zeckenschutz beim Hund.

Das Wichtigste im Überblick

  • Sobald die Temperaturen über 7 °C steigen, beginnt die Zeckensaison. Die Parasiten werden aktiv und warten in Gräsern und Sträuchern auf vorbeikommende Tiere.

  • Zecken können verschiedene Erreger übertragen, weshalb ein Zeckenstich – besonders bei jungen, empfindlichen Hunden – nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte.

  • Gerade Welpen reagieren oft sensibler auf äußere Einflüsse. Deshalb ist es besonders wichtig, beim Zeckenschutz auf geeignete, gut verträgliche Produkte zu achten.

  • Einige chemische Präparate sind nicht für junge Hunde oder Tiere mit sehr geringem Körpergewicht zugelassen. Zudem berichten viele Tierhalter, dass sie bei Welpen lieber auf natürliche Alternativen setzen, um das empfindliche Verdauungssystem nicht unnötig zu belasten.

  • Welche Form des Zeckenschutzes für Deinen Welpen am besten geeignet ist, besprichst Du am besten mit Deiner Tierarztpraxis. Alternativ findest Du in unserem Sortiment auch natürliche Pflegeprodukte zur äußeren Anwendung.

So kannst Du vorgehen

  • Kontrolle nach jedem Spaziergang: Untersuche Deinen Welpen nach jedem Aufenthalt im Freien gründlich auf Zecken – besonders an Ohren, Hals, Bauch und Zwischenzehen. Entferne entdeckte Zecken möglichst zeitnah mit einem geeigneten Werkzeug.
  • Zeckenreiche Gebiete meiden: Während der Zecken-Hochsaison (meist von März bis Oktober) solltest Du hohe Wiesen und dichte Waldgebiete möglichst meiden – vor allem bei feuchtem Wetter.
  • Schonender Schutz: Viele Tierhalter entscheiden sich bei jungen Hunden bewusst für natürliche Zeckenmittel zur äußeren Anwendung. Achte darauf, dass die Produkte altersgerecht und gut verträglich sind.
  • Verdauung im Blick behalten: Eine ausgewogene Ernährung und die gezielte Unterstützung der Magen-Darm-Funktion können das allgemeine Wohlbefinden Deines Welpen fördern – und damit auch die Haut als natürliche Schutzbarriere stabilisieren. Bewährte Begleiter sind z. B. unsere Darmkur für Welpen oder Kräuterhefe.

Wäre es nicht toll, wenn Du Dich mit Deinem Welpen frei in der Natur bewegen könntest, ohne Dir Sorgen über Zecken zu machen? Mittel zur Zeckenabwehr gibt es viele. Gerade für frisch gebackene Hundehalter ist es daher gar nicht so einfach, sich für das Richtige zu entscheiden. Mit diesem Ratgeber möchten wir Dir deshalb eine Orientierungshilfe zum optimalen Zeckenschutz für Deinen Hund an die Hand geben.

Hinweis: Dieser Ratgeber enthält Empfehlungen zum Thema Zeckenschutz für Welpen. Wenn Du Dir unsicher bist, sprich am besten mit Deinem Tierarzt ab, welches Präparat für Deinen Welpen geeignet ist.

Wie gefährlich ist ein Zeckenbiss für meinen Welpen?

Ein Zeckenbiss kann für Welpen ein erhöhtes Risiko darstellen – nicht unbedingt wegen des Bisses selbst, sondern weil Zecken potenziell Krankheitserreger übertragen können. Dazu gehören unter anderem Bakterien wie Borrelia burgdorferi (Borreliose) oder Anaplasmen.

Da der Organismus von Welpen sich noch in der Entwicklung befindet, reagieren sie oft sensibler auf Belastungen. Symptome zeigen sich allerdings nicht immer sofort und sind mitunter schwer zu erkennen.

Deshalb ist es besonders wichtig, Zecken schnellstmöglich zu entfernen und regelmäßige Kontrollen durchzuführen – am besten direkt nach jedem Spaziergang. Für junge Hunde eignen sich meist sanfte, natürliche Zeckenschutzmittel, die speziell auf ihre Bedürfnisse abgestimmt sind.

Wenn Du bei Deinem Welpen Veränderungen wie Fieber, Abgeschlagenheit oder geschwollene Lymphknoten bemerkst, solltest Du Deine Tierarztpraxis kontaktieren, um mögliche Infektionen frühzeitig abzuklären.

Welche Zeckenkrankheiten können von Zecken übertragen werden?

In Deutschland können vor allem die folgenden Zeckenkrankheiten für Welpen und ausgewachsene Hunde gefährlich werden:

  • Lyme-Borreliose gehört zu den Infektionskrankheiten, die hierzulande am häufigsten von Zecken übertragen werden. Zu den typischen Symptomen gehören Fieber, geschwollene Lymphknoten, Gelenkschmerzen oder Lähmungserscheinungen.
  • Anaplasmose ist eine parasitäre Infektionskrankheit, die von sogenannten Anaplasmen hervorgerufen wird. Diese können die weißen Blutkörperchen befallen und zerstören, was meistens zu schwerwiegenden Folgeschäden für die Gesundheit führt.
  • Babesiose wird auch Hunde-Malaria genannt. Dabei werden in den roten Blutkörperchen lebende Parasiten (Babesien) durch Zecken auf den Hund übertragen. Nach einer Ansteckung befallen die Babesien die roten Blutkörperchen und zerstören diese, was meist mit einer Anämie (Blutarmut) einhergeht.
  • FSME ist eine Viruserkrankung, die in der Regel akut verläuft und das Nervensystem des Welpen angreift. Dabei kommt es zu einer Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute, die im schlimmsten Fall tödlich verläuft. Tiermedizinischen Beobachtungen zufolge kann ein geschwächtes Immunsystem eine Infektion mit FSME begünstigen. dasgesundetier.de Ratgeber „Zeckenschutz beim Welpen“
  • Ehrlichiose ist eine Mittelmeerkrankheit, die in vielen Urlaubsländern wie Italien, Spanien und Griechenland eine Gefahr für Welpen darstellt. Im Körper befallen die Erreger (Ehrlichien) bestimmte weiße Blutzellen, breiten sich über das Blut im Körper aus und können dort weitere Schäden verursachen. Mittlerweile wurden Ehrlichien bei vereinzelten Zecken in Regionen nördlich der Alpen und somit auch in Deutschland entdeckt.
Ob in hohen Wiesen, Wäldern oder auch im eigenen Garten: Zecken lauern überall und können die Gesundheit Deines Welpen gefährden.

Welche Mittel gegen Zecken gibt es und worauf muss ich bei der Auswahl achten?

  • Kautabletten sind in der Tierarztpraxis oder in der Apotheke erhältlich. Der Wirkstoff gelangt nach der Aufnahme in den Blutkreislauf des Hundes. Ab diesem Zeitpunkt soll der Hund bis zu 12 Wochen vor durch Zecken übertragene Krankheiten geschützt sein. Leider gelangt der abtötende Wirkstoff auch in den gesamten Blutkreislauf und alle Körperzellen.
  • Spot-On Präparate für Welpen kann man in verschreibungspflichtigen und frei erhältlichen Varianten kaufen. Die Flüssigkeit wird dem Welpen auf die Haut entlang der Rückenlinie geträufelt. Der Wirkstoff ist hoch giftig und sollte nicht abgeleckt werden oder durch Streicheleinheiten an die Hände von Kindern geraten. Leider gelangt auch dieser Wirkstoff über die Haut in den Organismus.
  • Zeckenhalsbänder sollen je nach Modell die Zecken mit abtötenden Inhaltsstoffen wie zum Beispiel Deltamethrin oder Diazinon vom Welpen fernhalten. Die Wirkstoffe werden über das Hautfett aufgenommen und verbreiten sich dann im gesamten Hundekörper. Bei einigen Hunden können diese jedoch Schäden anrichten.
  • Natürlicher Zeckenschutz für Welpen: Von Tabletten mit dem natürlichen Wirkstoff Zistrose (Cistus Incanus) bis hin zu chemiefreien Spot-Ons gibt es eine Reihe an guten Alternativen, welche die Gesundheit Deines Welpen nicht gefährden. Allerdings sind auch viele Präparate erhältlich, deren Wirkung nicht bestätigt wurde. Daher empfehlen wir, Dir die Bewertungen zu den Produkten genau durchzulesen.

Nicht nur das Alter – auch das Gewicht Deines Hundes ist bei der Auswahl eines Zeckenmittels entscheidend.

Manche Zeckenmittel für Hunde sind für Welpen unter einem Körpergewicht von 2 kg nicht geeignet. Das Gewicht von kleinen Hunderassen wie zum Beispiel Chihuahuas liegt in den ersten Lebensmonaten darunter. Zudem enthalten viele Zeckenpräparate keine genaue Dosierungsempfehlung nach Gewicht. Beziehe die Größe und das Gewicht Deines Welpen also unbedingt in die Dosierung mit ein.

Welche Nebenwirkungen können chemische Zeckenmittel verursachen?

In den ersten Lebensmonaten befindet sich das Verdauungssystem Deines Welpen noch im Aufbau. Diese Phase gilt als besonders sensibel – auch im Hinblick auf äußere Einflüsse.

Einige Zeckenschutzpräparate mit chemischen Wirkstoffen sind für sehr junge oder leichte Hunde nicht zugelassen und können unerwünschte Nebenwirkungen zeigen, wie z. B. Unruhe oder muskuläre Reaktionen. Daher entscheiden sich immer mehr Tierhalter – in Absprache mit ihrer Tierarztpraxis – bewusst für natürliche Alternativen, die auf pflanzlicher Basis beruhen und äußerlich angewendet werden. Diese Mittel können helfen, den Kontakt mit Zecken auf sanfte Weise zu reduzieren und gleichzeitig die Belastung für den jungen Organismus möglichst gering zu halten.

Einige Zeckenmittel sind für Hunde unter 2 kg nicht geeignet. Dies solltest Du bei der Wahl des Präparats für Deinen Welpen berücksichtigen.

Wie schütze ich meinen Welpen am besten vor Zecken?

Tipp 1: Den Hund gründlich absuchen
Du solltest Deinen Welpen nach jedem Spaziergang und Aufenthalt im Grünen sorgfältig nach Zecken absuchen. Hat sich dennoch mal ein Blutsauger festgebissen, entferne ihn so bald wie möglich. Das gelingt am besten, indem Du den Übeltäter mit einer speziellen Zeckenzange oder -karte vorsichtig aus der Haut ziehst, ohne ihn zu quetschen. Achte darauf, die Zeckenzange direkt an der Hundehaut anzusetzen, um auch den Kopf der Zecke zu entfernen. In der Regel übertragen Zecken Krankheiten erst nach 24 bis 48 Stunden – schnelles Reagieren lohnt sich also!

Tipp 2: Die Haut nach dem Entfernen einer Zecke pflegen
Die Haut Deines Welpen ist besonders empfindlich. Ein Zeckenbiss kann also schnell zu einer Entzündung oder zu vermehrtem Juckreiz führen. Von daher empfehlen wir, die Haut Deines Welpen nach dem Entfernen der Zecke mit einer entzündungshemmenden Pflege einzureiben.

Tipp 3: Direkt vorm Spaziergang ein natürliches Präparat auftragen
Bevor es nach draußen geht, kannst Du ein natürliches Produkt zur Zeckenabwehr auf Fell und Haut Deines Welpen auftragen – zum Beispiel Pinus Spray mit wohltuenden Inhaltsstoffen aus Kieferkernholz. Mehrere In-vitro-Studien haben bestätigt, dass Kiefernkernholz-Extrakt antibakterielle Eigenschaften besitzt. In der Regel reichen wenige Sprühstöße aus, um Deinen Liebling vor Zecken und anderen Lästlingen zu schützen.

Tipp 4: Stark befallene Hot-Spots meiden
Hierzulande gelten die Monate März bis Oktober als Zecken-Saison. Beobachtungen zufolge sind die winzigen Blutsauger von Mai bis Juni besonders aktiv. In dieser Zeit solltest Du hohe Wiesen und bestimmte Waldgebiete bestenfalls meiden und mit Deinem Welpen auf geschnittene Wiesen, Feldwege oder Parks ausweichen.

Tipp 5: Die Verdauung von Anfang an gezielt unterstützen
Unsere tierärztliche Erfahrung zeigt: Welpen, die von Anfang an ausgewogen ernährt und in ihrer Verdauung unterstützt werden, wirken im Alltag oft widerstandsfähiger – auch gegenüber äußeren Einflüssen wie Zecken. Daher empfehlen wir, das Magen-Darm-System Deines Welpen von Beginn an mit einer darmfreundlichen Ernährung und gezielt ausgewählten Vitalstoffen zu begleiten. Wenn Du mehr darüber erfahren möchtest, wie das 5-E™ Ernährungskonzept junge Hunde ganzheitlich unterstützt, dann klick Dich in unseren Ratgeber zum Ernährungskonzept für Hundewelpen.

Tipp 6: Natürliche Zeckenmittel zur inneren Anwendung
Natürliche Nahrungsergänzungen, die das Hautmilieu und den Fellgeruch für Zecken unattraktiv werden lassen, erfreuen sich bei Hundehaltern immer größerer Beliebtheit, da sie ihre Wirksamkeit im Alltag vielfach bewiesen haben. Die Geruchsveränderung wird Dir an Deinem Hund nicht auffallen, dafür aber eine vitale Haut und ein glänzendes Fell.

Tipp 7: Auf die Stimmung Deines Welpen achten
Ein Zeckenbiss kann für den kleinen Körper Deines Lieblings ziemlich energieraubend sein. Wenn Dir Dein Welpe ungewöhnlich müde oder schlapp erscheint, solltest Du ihn besonders gründlich nach Zecken absuchen und im Zweifelsfall einen Termin beim Tierarzt vereinbaren.

Tipp 8: Kontakt mit Kindern meiden
Solltest Du Dich für ein chemisches Zeckenmittel für Hunde entscheiden, dann achte darauf, dass Dein Welpe nicht in Kontakt mit Kindern kommt. Außerdem solltest Du verhindern, dass seine Artgenossen den Wirkstoff beim Spielen ablecken. Nach der Anwendung eines chemischen Zeckenpräparats empfehlen wir außerdem, das Darm- und Immunsystem Deines Welpen durch gesunde Vitalstoffe zu unterstützen.

I Fell good! Am besten suchst Du das Fell Deines Welpen nach jedem Spaziergang sorgfältig nach Zecken ab.

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Über Tierarzt Thomas Backhaus

Tierarzt Thomas Backhaus ist Spezialist für ganzheitliche Tiermedizin mit Schwerpunkt auf Mitochondrialer Medizin. 1996 gründete er die Tierärztliche Praxis zur Römischen Villa in Longuich. Heute leitet er die Tierarztpraxis Thomas Backhaus in Thalfang und das Coaching-Zentrum für ganzheitliche Tiermedizin. Er ist mehrfacher Buchautor und internationaler Referent.

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