Hinweis: Dieser Ratgeber enthält Empfehlungen für unterstützende Maßnahmen bei einer Patellaluxation. Zur genauen Abklärung der Diagnose und Therapie Deines Hundes ist ein Besuch in der Tierarztpraxis unerlässlich!
Was ist eine Patellaluxation beim Hund?
Die Patellaluxation (auch als Kniescheibenverrenkung bekannt), ist eine häufige Kniegelenkserkrankung bei Hunden. Sie kann in verschiedenen Schweregraden auftreten und reicht von vorübergehend bis dauerhaft verrenkt.
Das Kniescheibengelenk wird von der Kniescheibe (Patella) und dem Rollkamm (einer knöchernen Schiene) des Oberschenkelknochens gebildet. Die Kniescheibe gleitet dabei wie ein Schlitten auf der knöchernen Rinne auf und ab, daher wird dieses Gelenk auch “Schlittengelenk” bezeichnet.
Das Kniescheibengelenk lässt im gesunden Zustand nur die Bewegung der Kniescheibe nach oben und unten zu. Bei einer Patellaluxation verlässt die Kniescheibe ihre zugewiesene Bewegungsrichtung auf dem Rollkamm. Das heißt, sie bewegt sich entweder nach rechts oder links daneben, oder sie springt aus der “Laufvorrichtung” heraus und verklemmt sich, meist zur Innenseite des Hinterbeins hin. Dadurch verliert das Kniegelenk an Stabilität, was zu Bewegungseinschränkungen, Lahmheit und Schmerzen führen kann.
Ursachen: Woher kommt eine Patellaluxation beim Hund?
Eine Patellaluxation beim Hund kann sowohl angeboren als auch erworben sein und verschiedene Ursachen haben. Zu den häufigsten gehören:
- Angeborene Fehlstellungen der Gelenke
- Genetische Veranlagung (besonders häufig bei kleineren Hunderassen)
- Unzureichend entwickelte oder geschwächte Muskulatur im Bereich des Kniegelenks
- Verletzungen oder Traumata durch Stürze oder Unfälle
- Verschleißerscheinungen am Kniegelenk
- Übergewicht
Im Allgemeinen sind kleinere Hunderassen häufiger von Patellaluxation betroffen, da sie meist anfälliger für anatomische Abweichungen im Kniegelenk sind. Im Grunde kann die Erkrankung aber bei Hunden jeder Rasse und jeden Alters auftreten.
Ursachen aus Sicht der ganzheitlichen Tiermedizin
Unsere langjährige Erfahrung in der ganzheitlichen Tiermedizin hat gezeigt, dass der Magen oft eine entscheidende Rolle bei Entwicklungsstörungen des Kniegelenks spielt. In der Traditionellen Chinesischen Medizin gilt der Magen als eines der wichtigsten Organe für die Verdauung und den Energiefluss im Körper. Der Magen-Meridian (Energieleitbahn des Magens) verläuft entlang der Innenseite des Oberschenkels und Schienbeins und erreicht dann das Knie.
Durch Magenstörungen wie übermäßige Aufgasung, Fehlgärung und Veränderungen der Magenflora wird in vielen Fällen das Magen-Qi (Magen-Energie) geschwächt – und in Folge dessen auch die Kniescheibenbänder, da diese nicht mehr mit ausreichend Energie versorgt werden. Als häufige Folge fehlt es ihnen an Festigkeit und Stabilität, wodurch der Druck auf den Kniescheiben-Schlitten abnimmt. Dadurch kann dieser immer flacher werden und zu lockeren Kniescheiben führen.
Aus diesem Grund empfehlen wir, den Magen-Darm-Trakt Deines Hundes durch darmgesundes Futter zu stärken und seinen Stoffwechsel nicht mit unnötigen Substanzen (wie chemischen Medikamenten) zu belasten.
Was sind die Symptome einer Patellaluxation beim Hund?
Die Symptome können je nach Schweregrad variieren. Häufige Anzeichen sind:
- Hinken oder Humpeln
- Unregelmäßiges Stützen oder Zurückziehen des betroffenen Beins
- Schmerzäußerung bei Bewegung oder Berührung des betroffenen Beins
- Gestörte Bewegungsabläufe
- Eingeschränkte Mobilität und Gelenksteifheit
- Ständiges Beißen oder Lecken am betroffenen Bein, um Schmerzen zu lindern
In manchen Fällen kann es außerdem passieren, dass der Hund seine Hinterbeine beim Laufen zeitweise anhebt, um die Schmerzen zu lindern.
Wie diagnostiziert man Patellaluxation beim Hund?
Um herauszufinden, ob Dein Hund betroffen ist, wird der Tierarzt/die Tierärztin zunächst eine Anamnese und klinische Untersuchung vornehmen. Ergänzend dazu können bildgebende Verfahren zum Einsatz kommen.
- Bei der Anamnese wirst Du als Hundehalter*in nach den Symptomen, der Dauer der Beschwerden und möglichen traumatischen Ereignissen gefragt, die zu einer Patellaluxation geführt haben könnten. Auch Informationen über familiäre Vorbelastungen Deines Hundes können wichtig sein.
- Bei der klinischen Untersuchung werden insbesondere die Gliedmaßen und das Kniegelenk des betroffenen Beins gründlich untersucht. Dabei achtet der Tierarzt/die Tierärztin auf eventuell vorhandene Schwellungen, Schmerzreaktionen, Bewegungseinschränkungen oder Muskelschwund.
- Manipulationstests können dabei helfen, die Beweglichkeit und Stabilität des Kniegelenks zu überprüfen. Dazu gehört der sogenannte Schubladen-Test. Dabei wird der Oberschenkel gegen den Unterschenkel in einem bestimmten Winkel gegeneinander verschoben und so die Stabilität des Gelenks und seiner Bänder zu überprüfen.
- Röntgenaufnahmen des betroffenen Kniegelenks sollen dabei helfen, die genaue Position der Kniescheibe zu beurteilen und eventuelle knöcherne Veränderungen oder Anomalien festzustellen. Die Röntgenbilder können auch Informationen über den Schweregrad der Luxation und mögliche Begleitverletzungen liefern.
- In einigen Fällen können weitere bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT) eingesetzt werden, um eine genauere Beurteilung der Weichteile und Knorpelstrukturen im Kniegelenk vorzunehmen.
Wie behandelt man eine Patellaluxation beim Hund?
Die Behandlung richtet sich immer nach dem jeweiligen Schweregrad der Luxation. Wir sind der Ansicht, dass zunächst ganzheitliche Therapieverfahren und nicht-invasive Maßnahmen Vorrang haben sollten, da diese in der Regel schonender und weniger risikoreich für den Hund sind.
Wir möchten jedoch betonen, dass nicht-invasive Behandlungsmethoden nicht für jeden Fall von Patellaluxation geeignet sind. Chirurgische Eingriffe sollten in besonders schweren Fällen erwogen werden, wenn alternative Behandlungsmethoden keinen Erfolg gezeigt haben. In diesem Fall empfehlen wir, die Genesung und das Wohlbefinden des Hundes nach der Operation durch ausreichend Bewegung, Physiotherapie und die Gabe natürlicher Vitalstoffe zu unterstützen.
Ganzheitliche Therapieverfahren nach dem 5-E™ Konzept
Bei der Behandlung nach dem 5-E™ Konzept werden die eigentlichen Auslöser einer Patellaluxation mit berücksichtigt. Wie Du bereits erfahren hast, geht diese Erkrankung oft mit Magenstörungen und den daraus resultierenden Beeinträchtigungen der Kniegelenke einher. Das Ziel unserer ganzheitlichen Strategie ist es daher, die Regeneration der Kniegelenke und ein gesundes Magen-Darm-System zu fördern.
1) Stärkung des Magens durch eine darmgesunde Ernährung
Da ein geschwächter Magen langfristig zu einer Lockerung der Kniescheiben führen kann, empfehlen wir, das Magen-Darm-System Deines Hundes mithilfe einer darmgesunden Ernährungsstrategie zu sanieren und zu stärken.
- Generell empfehlen wir die Fütterung von kaltgepresstem Hundefutter wie ALM, COSMO oder COSMO MINI für kleine Hunde.
- Wenn Dein Hund Magen-Darm-Probleme hat oder bisher mit Nassfutter gefüttertwurde, empfehlen wir unser extrudiertes Schonkostfutter INTESTO. Die leicht verdauliche Rezeptur belastet den Magen-Darm-Trakt nicht unnötig und kann dabei helfen, das Verdauungssystem wieder aufzubauen.
- Nach ein paar Wochen kannst Du die Ernährung dann schrittweise auf eine kaltgepresste Futtersorte umstellen, indem ein immer größer werdender Anteil von INTESTO durch das Kaltpressfutter ersetzt wird.
- Die letzte Mahlzeit sollte immer vor 18 Uhr gegeben werden. So kann sich der Verdauungstrakt Deines Hundes über Nacht erholen und genügend Enzyme produzieren, um das Futter am nächsten Morgen bestmöglich zu verdauen.
2.) Unterstützung des Magens und Bewegungsapparats durch Vitalstoffe
Um die Regeneration der Kniegelenke und ein gesundes Magen-Darm-System zu fördern, empfehlen wir die begleitende Gabe natürlicher Vitalstoffe. Diese mischst Du einfach morgens unter das Futter Deines Lieblings, bis diese aufgebraucht sind.
- Durch die Gabe einer Magenkur für Hunde kann eine übermäßige Anflutung von Magensäure und eine Aufgasung im Magen verhindert werden. Die Kur enthält Massu Dyn, das die Schutzmechanismen im Magen fördern soll, sowie zur Unterstützung der Magenschleimhaut und des Muskulatur-Stoffwechsels.
- Holo Dyn liefert natürliche Energie für Gelenke, Sehnen, Faszien und Muskulatur. Durch den hohen Anteil an pflanzlichen Ölen und mehrfach ungesättigten Fettsäuren unterstützt es den Stoffwechsel und kann dynamisierend auf den gesamten Bewegungsapparat wirken.
- Gelenk Support mit Grünlippmuschel, Omega-3-Fettsäuren und L-Arginin wurde zur Unterstützung des Gelenkstoffwechsels entwickelt und hat sich als natürliche Hilfe bei Gelenkschmerzen und Bewegungseinschränkungen bewährt.
3.) Externe Laser-Therapie
Bei dieser in der Regel schmerz- und risikofreien Methode wird ein tiefenwirksamer Laserstrahl (Infrarot) auf die zu behandelnde Körperstelle gerichtet. Dabei wird ein elektromagnetisches Kräftefeld erzeugt, das die Durchblutung der Bänder und Faszien an den Beinen verbessern soll und dabei helfen kann, Entzündungen zu reduzieren, Schmerzen zu lindern und den Heilungsprozess zu beschleunigen.
Noch Fragen? Wir beraten Dich gerne.
In der 5-E™ Tierarztpraxis erzielen wir mit ganzheitlichen Verfahren in den meisten Fällen sehr gute Behandlungserfolge bei Hunden mit Patellaluxation. Bei Bedarf empfehlen wir Dir auch gerne einen Lasertherapeuten in Deiner Nähe. Bei Interesse kannst Du auf der Webseite der Tierarztpraxis einen Termin für eine persönliche oder Online-Beratung vereinbaren.
Was sind die besten Übungen für Hunde mit Patellaluxation?
Viele Hundehalter*innen denken, dass sie ihren Liebling bei einer Patellaluxation so viel wie möglich schonen sollten. Dabei spielt Bewegung sowohl bei der Behandlung als auch bei der Prävention von Kniegelenkserkrankungen eine wichtige Rolle.
- Muskelaufbau: Regelmäßige Bewegung stärkt die Muskulatur rund um das Knie. Ein starker Oberschenkelmuskel kann helfen, die Kniescheibe (Patella) an ihrem Platz zu halten und Luxationen zu vermindern oder zu verhindern.
- Beweglichkeit: Bewegung hält das Kniegelenk geschmeidig. Ein bewegliches Gelenk reduziert das Risiko von Steifheit und kann dazu beitragen, die Funktion des Gelenks zu erhalten und Schmerzen zu reduzieren.
- Durchblutung: Bewegung fördert die Durchblutung im betroffenen Bereich, was den Heilungsprozess unterstützen und Entzündungen reduzieren kann.
Spezielle Massagetechniken und Bewegungsübungen aus der Physiotherapie (z. B. Unterwasser-Laufband) können hilfreich sein, um die Stabilität des Kniegelenks zu verbessern und die umliegenden Muskeln zu stärken. Welche Art der Bewegung für Deinen Hund am besten geeignet ist, hängt von der Schwere der Luxation und seinem allgemeinen Gesundheitszustand ab und sollte daher immer mit dem Tierarzt/der Tierärztin abgesprochen werden.
Was kann ich meinem Hund bei Patellaluxation geben?
Schmerzmittel sollten immer mit Bedacht eingesetzt werden, da sie die Organe beeinträchtigen und den Heilungsprozess verlangsamen können. Von daher empfehlen wir, chemische Schmerzmittel nur dann zu verwenden, wenn diese unverzichtbar sind.
Unsere Tipps:
- Bei der Verabreichung von Schmerzmitteln kann die zusätzliche Gabe von Hepato Tab Dog dabei helfen, die Entgiftungsfunktion der Leber zu unterstützen.
- Freiheit Fluid ist eine natürliche Alternative zur Schmerzlinderung. Es kann entzündungshemmend wirken und über einen längeren Zeitraum angewendet werden.
- Moderate Bewegung kann dabei helfen, Schmerzen zu lindern, da sie die Produktion von körpereigenen schmerzlindernden Substanzen (wie Endorphinen) fördert. Sprich jedoch vorher mit dem Tierarzt/der Tierärztin, welche Art der Bewegung für Deinen Hund geeignet ist.
Kann ich meinen Hund vor Patellaluxation schützen?
Es gibt keine Methode, um eine Patellaluxation sicher zu verhindern. Durch bestimmte Maßnahmen kannst Du aber dazu beitragen, die Muskulatur und Kniescheiben Deines Lieblings zu stärken und so das Risiko für eine Kniegelenkserkrankung zu senken.
Aus diesem Grund empfehlen wir folgende Präventivmaßnahmen, die sich in unserer ganzheitlichen Tierarztpraxis bereits seit vielen Jahren bewährt haben:
1.) Darm- und magengesunde Ernährung
Generell empfehlen wir die Fütterung von kaltgepresstem Hundefutter zur Unterstützung eines starken Magen-Darm-Systems. Ergänzend dazu kannst Du Deinem Hund natürliche Vitalstoffe geben. Wir beraten Dich gerne dazu, welche Futtersorten und Vitalstoffe zu den individuellen Bedürfnissen Deines Lieblings passen.
2.) Ausreichend Bewegung zur Stärkung der Muskulatur
Indem Du Deinem Hund ausreichend Bewegung bietest (und das bereits im Welpenalter), kannst Du dazu beitragen, seine Muskulatur zu stärken und degenerative Erscheinungen in den Kniegelenken zu vermeiden.
3.) Vermeidung bestimmter Medikamente
Medikamente sollten nur dann verabreicht werden, wenn sie wirklich nötig sind, da chemische Substanzen die Organe Deines Hundes belasten können.
2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Hallo, meine Hündin hat schon seit ihrem 4 Lebensjahr mit ihrem Knie Probleme.
Eine Tierärztin riet mit zu einem bedtimmten Futter von Vet Concept. Sie hatte dadurch vermutlich weniger Probleme.
Seit einem Jahr füttere ich das nicht mehr, sie bekommt extra Trockenfutter für französische Bullis und Nassfutter aus Pferdefleisch.
Vom Tisch bekommt sie nur selten Hähnchen oder Fisch.
Sie ist viel in Bewegung. Manches mal 3 oder 4 Std. am Stück. Rennt duch den Wald und ist agil. Ihre 8 Jahre merkt man ihr nicht an. Aber leider hat sie jetzt in letzter Zeit wieder öfters Knieprobleme… Sie humpelt… Laufen wir, wird es schnell besser… Aber ich möchte ihr besser helfen.
Was kann ich füttern, damit ihr Darm und der Magen in Ordnung kommen und das gegen ihre Kniegeschichte hilft. Sie frisst auch hin und wieder Gras.
Über Hilfe bin ich dankbar.
Liebe Grüße Sabine Wochatz
Hallo Frau Wochatz,
ich würde Ihnen raten einmal einen Beratungstermin bei unseren Online-Tierärzten auszumachen. Hier bekommen Sie maßgeschneiderte Tipps für Ihre Hündin und auch eine genaue Fütterungsempfehlung. Den Termin können Sie auf http://www.dasgesundetier-medical.com ausmachen.
Liebe Grüße,
das Team von Das Gesunde Tier