Ratgeber Hundeernährung

Bekommt mein Hund durch kaltgepresstes Hundefutter mehr Durst?

Bei der Umstellung auf kaltgepresstes Futter trinken viele Hunde mehr Wasser als üblich. Mach Dir keine Sorgen, wenn es bei Deinem Liebling genauso ist: Dieses Verhalten zeigt nur, dass eine positive Veränderung in seinem Körper stattfindet. Hier erklären wir Dir, warum es sogar besonders wichtig ist, dass Dein Hund während der Futterumstellung mehr trinkt…

Das Wichtigste im Überblick

  • Das Trinkverhalten Deines Hundes wird durch das Bauchhirn (Enterisches Nervensystem) im Darm gesteuert.
  • Kaltgepresstes Hundefutter aktiviert das Bauchhirn und regt den Körper zur Entgiftung an.
  • Während der Futterumstellung trinkt Dein Hunde mehr als sonst, um Schadstoffe aus dem Körper zu schwemmen.
  • In der Regel normalisiert sich das Trinkverhalten innerhalb von zwei bis drei Wochen wieder.
  • Nach der Futterumstellung benötigt Dein Hund jeden Tag mindestens 60 ml Wasser pro kg Körpergewicht.

Wenn Dein Hund auf kaltgepresstes Futter umgestellt wird, kann es passieren, dass er plötzlich mehr Durst als üblich hat. Einige Hundehalter vermuten dann, dies liege an der Minderwertigkeit des Futters, an enthaltenen Geschmacksverstärkern oder an einem zu hohen Salzgehalt. Diese Annahmen sind aber falsch. In kaltgepresstem Hundefutter von Das Gesunde Tier werden nur hochwertigste und streng kontrollierte Zutaten verarbeitet. Darüber hinaus arbeiten wir ohne Zusatzstoffe oder Geschmacksverstärker.

Wenn der erhöhte Trinkbedarf also nicht auf eine Minderwertigkeit des Futters oder enthaltene Zusatzstoffe zurückzuführen ist – warum trinkt Dein Hund dann mehr?

Wenn Dein Hund mehr trinkt, liegt das an seinem Bauchhirn.

Im Darm Deines Hundes sitzen viele kleine Rezeptoren. Diese werden auch Enterisches Nervensystem – kurz ENS – genannt. Dabei handelt es sich um ein komplexes Geflecht an Nervenzellen, die den gesamten Magen-Darm-Trakt durchziehen. Umgangssprachlich wird das Enterische Nervensystem auch als „Bauchhirn“ bezeichnet.

Im Laufe eines Hundelebens durchlaufen mehrere Tonnen Nahrung und tausende Liter Flüssigkeit den Verdauungstrakt. Die Nervenzellen des Bauchhirns treffen dabei alle für den Darm wichtigen Entscheidungen: Sie analysieren den Salzgehalt, den Wasseranteil und die Nährstoffzusammensetzung der Nahrung und entscheiden, was der Körper davon absorbiert und was er ausscheidet. Gleichzeitig sorgt das Bauchhirn für Bewegung: Es steuert mehrere hemmende und aktivierende Schaltkreise, die dafür sorgen, dass Muskelzellen die Nahrung in wellenartigen Reflexen durch das Verdauungssystem pressen.

Das Bauchhirn und das Kopfhirn stehen im ständigen Kontakt miteinander.

Hat Dein Hund zum Beispiel ein verdorbenes Lebensmittel gefressen, meldet das Bauchhirn ans Kopfhirn, dass sich Gifte im Körper befinden. Daraufhin sendet das Kopfhirn Signale an das Enterische Nervensystem im Darm, die Erbrechen auslösen, um die verdorbene Nahrung wieder loszuwerden. Auf dieselbe Art kann das Bauchhirn dem Kopfhirn auch „mehr Durst“ signalisieren und somit das Trinkverhalten Deines Hundes steuern.

Sollte Dein Hund mehr trinken, beginnt sein Körper zu entgiften.

Bei vielen Hunden sind die Darmzellen und ihre Rezeptoren – also das Enterische Nervensystem – aufgrund von falscher Ernährung, Medikamenteneinsatz, Entwurmungen, steriler Haltung oder Umwelteinflüssen unterentwickelt. Kaltgepresstes Hundefutter besitzt durch seine darmgesunde Rezeptur und die einzigartige Nährstoffzusammensetzung die Fähigkeit, diese Rezeptoren anzuregen. Darüber hinaus tragen der optimal abgestimmte Rohfaseranteil und die Nährstoffdichte dazu bei, dass die Darmzellen aktiviert werden und der Darm zu entgiften beginnt.

Als Folge davon signalisiert das Bauchhirn dem Kopfhirn, dass mehr Durst vorhanden ist – denn die vermehrte Wasseraufnahme fördert die Ausschwemmung von Schadstoffen und Giften, die sich teilweise über Jahre im Körper und Darm Deines Hundes angesammelt haben. Auf lange Sicht werden die Darmzellen durch die Ernährung mit kaltgepresstem Futter stärker und aufnahmefähiger, was bedeutet, dass sie nach der Entgiftungsphase mehr Nährstoffe aufnehmen können.

Bei der Umstellung auf kaltgepresstes Hundefutter beginnt der Darm also, den Körper zu entgiften – und dafür benötigt er eine größere Menge an Wasser.

Tschüss, Schadstoffe! Um seinen Körper optimal zu entgiften, benötigt Dein Hund vorübergehend eine höhere Wassermenge.

Warum ist es wichtig, dass mein Hund mehr trinkt während der Futterumstellung?

Das Wasser löst die wichtigen Bestandteile aus dem Futter und transportiert die Nährstoffe aus dem Darm in die Blutbahn. Die Blutbahn überliefert diese Nährstoffe zu den Organen und Geweben zur weiteren Verarbeitung. Bei diesem Prozess werden giftige oder unnötige Stoffe abgespalten, an die Nieren weitergeleitet und über den Urin ausgeschieden. Auf diesem Weg wird der Körper während der Futterumstellung entgiftet, was wichtige Entgiftungsorgane wie die Leber und Nieren entlastet. Diesen Prozess kannst Du unterstützen, indem Du Deinen Hund viel trinken lässt.

Wie lange dauert der Zeitraum, in dem mein Hund mehr trinkt?

Bei einer Umstellung auf kaltgepresstes Futter reguliert sich das Trinkverhalten in den meisten Fällen innerhalb von zwei bis drei Wochen. Je unterentwickelter die Darmzellen Deines Hundes sind, umso länger kann die Entgiftungsphase andauern. Spätestens aber nach drei Monaten sollte die Zellregeneration abgeschlossen sein und sich das Trinkverhalten normalisiert haben.

Das kannst Du tun, um Deinen Hund bei der Entgiftung zu unterstützen.

Während der Futterumstellung ist es besonders wichtig, Deinem Hund immer viel frisches gereinigtes Wasser zur Verfügung zu stellen. Natürlich kann es anstrengend sein, wenn Du mit Deinem Liebling öfter rausgehen musst… aber sieh diese vorübergehende Entgiftungsphase einfach als Vorsorgemaßnahme für seine Gesundheit.

Tipp: Du kannst Deinen Hund während der Entgiftungsphase zusätzlich mit einer Darmkur von Das Gesunde Tier unterstützen. Die darin enthaltenen, fermentierten Zutaten und guten Präbiotika (= Futter für die Darmzellen) beschleunigen die Regeneration der Darmzellen und helfen Deinem Hund bei der Nährstoffverwertung.

Mein Hund trinkt seit Monaten mehr als sonst. Ist das normal?

Erhöhter Durst bei Hunden kann auch durch eine Erkrankung verursacht werden. Dies solltest Du besonders dann in Betracht ziehen, wenn Dein Hund über einen langen Zeitraum mehr trinkt als sonst. Dahinter können unter anderem Nierenerkrankungen, Diabetes oder eine Blasenentzündung stecken. Meistens führen solche Erkrankungen auch zu einem Gewichtsverlust. In diesem Fall empfehlen wir Dir, einen Termin beim Tierarzt zu vereinbaren, um der wahren Ursache für das gesteigerte Trinkverhalten auf den Grund zu gehen.

Wie viel sollte mein Hund nach der Futterumstellung trinken?

Genau wie bei uns Menschen besteht auch der Körper Deines Hundes zu mehr als 70 Prozent aus Wasser. Ohne Wasser können die Organe und das Blut, der Kreislauf und der Stoffwechsel nicht funktionieren. Von daher ist es also wichtig, dass Dein Liebling immer ausreichend Wasser trinkt. Der Flüssigkeitsbedarf Deines Hundes ist von vielen Faktoren abhängig. Sein Alter und Gewicht, seine Größe sowie die tägliche Bewegung – aber auch gesundheitliche Probleme haben Einfluss auf die empfohlene Trinkmenge.

Empfohlene Trinkmenge für Hunde

Du bist Dir nicht sicher, welche Trinkmenge für Deinen Hund ausreichend ist? Die nachfolgenden Angaben sind durchschnittliche Richtwerte, an denen Du Dich orientieren kannst: Dein Hund benötigt täglich rund 60 ml Flüssigkeit pro kg Körpergewicht. Das bedeutet, bei einem Gewicht von 10 kg sollte er täglich ca. 600 ml Wasser trinken, bei 15 kg rund 900 ml, bei 20 kg 1,2 Liter usw.

Wichtig: Wie schon erwähnt handelt es sich hierbei um durchschnittliche Richtwerte. Wenn es draußen heiß ist, sich Dein Hund viel bewegt oder an einer bestimmten Erkrankung leidet, kann das die notwendige Trinkmenge erhöhen.

Wasser marsch! Bei Hitze oder längeren Spaziergängen erhöht sich der Trinkbedarf Deines Hundes.

Ist kaltgepresstes Futter überhaupt für meinen Hund geeignet?

Jeder Hund hat einen anderen Gesundheitszustand, ein eigenes Verdauungssystem und einen individuellen Nährstoffbedarf. Wird das bei der Futterauswahl nicht berücksichtigt, kommt es zu Fehlversorgungen oder Unverträglichkeiten. Mit unserem intelligenten Online-Futterberater ermitteln wir die individuellen Bedürfnisse Deines Hundes und finden das Futter, das am besten zu ihm passt.

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Über Tierarzt Thomas Backhaus

Tierarzt Thomas Backhaus ist Spezialist für ganzheitliche Tiermedizin mit Schwerpunkt auf Mitochondrialer Medizin. 1996 gründete er die Tierärztliche Praxis zur Römischen Villa in Longuich. Heute leitet er die Tierarztpraxis Thomas Backhaus in Thalfang und das Coaching-Zentrum für ganzheitliche Tiermedizin. Er ist mehrfacher Buchautor und internationaler Referent.

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