Ratgeber Hundeernährung

Kann man Hundefutter einfach wechseln?

Ein abwechslungsreicher Speiseplan ist für uns Menschen gesund – aber gilt das auch für unsere vierbeinigen Freunde? In diesem Ratgeber gehen wir der Frage nach, ob ein häufiger Futterwechsel beim Hund tatsächlich sinnvoll ist oder Deinem Liebling sogar schadet. Die Antwort wird Dich vielleicht überraschen…

Das Wichtigste im Überblick

  • Abwechslung beim Futter gehört nicht zu den natürlichen Bedürfnissen von Hunden.
  • Für jede Futterart muss der Organismus entsprechende Enzyme produzieren, um sie optimal verdauen zu können.
  • Häufige Futtersortenwechsel bedeuten daher oft Stress für das Verdauungssystem, da es sich an die neue Nahrung anpassen muss.
  • Wir empfehlen eine möglichst gleichbleibende Futterzusammensetzung für Deinen Hund.
  • In einigen Fällen (z. B. bei verändertem Nährstoffbedarf) kann eine Futterumstellung bei Deinem Hund Sinn machen.
  • Du solltest grundsätzlich darauf achten, Deinem Hund Futter in einer hochwertigen Zusammensetzung aus natürlichen Zutaten und einem hohen Frischfleischanteil zur Verfügung zu stellen.

Soll man Hundefuttersorten öfter wechseln?

Viele Hundehalter*innen denken, sie tun ihrer Fellnase einen Gefallen, wenn sie öfter die Futtersorte oder -marke wechseln. Das ist zwar gut gemeint, aber nicht im besten Interesse Deines Lieblings, denn: Abwechslung beim Futter ist kein natürliches Bedürfnis des Hundes. Vielmehr handelt es sich hierbei um eine typisch menschliche Denkweise: Wir gehen davon aus, dass mehr Abwechslung auf dem Speiseplan eine ausgewogene Ernährung unterstützt. Wenn wir also häufig das Hundefutter wechseln, befriedigen wir damit eher unser eigenes Bedürfnis, unserem Hund etwas Gutes tun zu wollen.

Eine Futtersortenumstellung beim Hund ist in den meisten Fällen nicht notwendig

Die auf dem Markt erhältlichen Futtersorten versorgen Deinen Liebling mit allem, was er braucht – sofern sie als Alleinfuttermittel deklariert sind! Ein Futterwechsel hat aus ernährungsphysiologischer Sicht daher keinen Mehrwert, Dein Hund wird deswegen nicht besser versorgt.

Dein Hund ist mäkelig, wenn’s ums Futter geht?

Unsere langjährige tiermedizinische Erfahrung hat gezeigt: In der Regel haben Hunde, die ständige Futterwechsel einfordern, entweder ein medizinisches Problem (z. B. Zahn- oder Verdauungsbeschwerden) oder wurden dazu erzogen, „wählerisch“ zu sein.

Tipp: Hier erfährst Du, woran Du erkennen kannst, ob Dein Hund beim Futter wählerisch ist oder ob hinter seinem mäkeligen Verhalten womöglich ein gesundheitliches Problem steckt.

Kann man Futter einfach wechseln?

Wir können verstehen, dass Du nur das Beste für Deinen Liebling möchtest, wenn Du durch häufige Futterwechsel für Abwechslung im Napf sorgst. Doch wie Du bereits erfahren hast, ticken Hunde in dieser Hinsicht etwas anders…

Häufige Futterwechsel können Deinem Hund mehr schaden als nutzen.

Oft wechselnde Futtersorten können unnötigen Stress im Verdauungssystem und in der Darmflora Deines Hundes verursachen. Schließlich braucht der Organismus Zeit, um sich an das neue Futter anzupassen und die entsprechenden Enzyme für eine optimale Verdauung in ausreichender Menge und in einem ausgewogenen Verhältnis herzustellen.

Häufige Futterwechsel irritieren den Verdauungstrakt und belasten den Körper daher eher, als dass sie nützen. Besonders, wenn der Futterwechsel abrupt und nicht schrittweise erfolgt, kann er bei Deinem Hund Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall oder Erbrechen hervorrufen. Langfristig können ständige Futterwechsel sogar eine Fehlbesiedlung der Darmflora und chronische Verdauungsbeschwerden begünstigen.

Soll ein Hund immer das gleiche Futter bekommen?

Weil Hunde für die Verdauung unterschiedlicher Futterarten (BARF, Trocken- oder Nassfutter) ihre Verdauungsenzyme umstellen müssen, arbeitet ihre Darmflora am besten, wenn die Futterzusammensetzung möglichst gleichbleibend ist. Wenn Dein Hund Trocken- und Feuchtfutter bekommt, ist es besser, beide Sorten in einer Mahlzeit zu mischen, statt diese einzeln zu füttern.

Tipp: Erfahre hier mehr über die verschiedenen Futterarten und wie Du das ideale Futter für Deinen Hund finden kannst.

Wann ist eine Futterumstellung beim Hund sinnvoll?

Natürlich gibt es auch Situationen, in denen eine Ernährungsumstellung sinnvoll sein kann:

  • Bei einem veränderten Nährstoff- und Energiebedarf, z. B. während der Trächtigkeit und Stillzeit, bei einer Erkrankung oder zum Ende der Wachstumsphase bei jungen Hunden.
  • Im Rahmen einer Therapie, beispielsweise bei Leishmaniose, Gelenkproblemen oder Diabetes.
  • Bei Allergien und Futtermittelunverträglichkeiten im Rahmen einer sogenannten Eliminationsdiät (dabei werden bestimmte Nahrungsmittel temporär weggelassen, um Allergien oder Unverträglichkeiten zu identifizieren).
  • Zum Gewichtsmanagement, wenn Dein Hund unter- oder übergewichtig ist.
  • Bei einem wechsel auf ein hochwertigeres Futter, mit natürlichen und ausgewogenen Inhaltsstoffen, um Deinen Vierbeiner bestens zu versorgen.
Was Hunde lieben? Routinen! Das schließt auch ihre Ernährung mit ein.

Noch unsicher, welches Futter für Deinen Hund das Richtige ist?

Jeder Hund hat einen anderen Gesundheitszustand, ein eigenes Verdauungssystem und einen individuellen Nährstoffbedarf. Wird das bei der Futterauswahl nicht berücksichtigt, kann es zu Fehlversorgungen oder Unverträglichkeiten kommen. Mit unserem
intelligenten Online-Futterberater ermitteln wir die individuellen Bedürfnisse Deines Hundes und finden ein Futter, das am besten zu ihm passt.

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Über Tierarzt Thomas Backhaus

Tierarzt Thomas Backhaus ist Spezialist für ganzheitliche Tiermedizin mit Schwerpunkt auf Mitochondrialer Medizin. 1996 gründete er die Tierärztliche Praxis zur Römischen Villa in Longuich. Heute leitet er die Tierarztpraxis Thomas Backhaus in Thalfang und das Coaching-Zentrum für ganzheitliche Tiermedizin. Er ist mehrfacher Buchautor und internationaler Referent.

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