Ratgeber Hundegesundheit

Gesunde Analdrüsen beim Hund

Verstopfte oder entzündete Analdrüsen gehören zu den häufigsten Beschwerden, die bei Hunden auftreten. In den meisten Fällen ist eine darmgesunde Ernährungsstrategie die beste Prophylaxe, damit Analdrüsen-Probleme erst gar nicht entstehen.

Wie nahezu alle katzen- und hundeartigen Raubtiere besitzt Dein Hund Analdrüsen. Ihre ursprüngliche Aufgabe besteht darin, dem Kot einen reviermarkierenden Geruch beizugeben. Oft bemerkt Dein Hund die Analdrüsen erst dann, wenn sie ihm Schmerzen bereiten.

Das Wichtigste im Überblick

  • Die Analdrüsen produzieren ein Sekret zur Reviermarkierung, das sich mit dem Kot vermischt.
  • Ist die Darmflora des Hundes gestört, können die Analdrüsen verstopfen oder sich entzünden.
  • Analdrüsen sollten nicht ausgedrückt werden, denn so wird noch mehr Sekret produziert.
  • Mit einer darmgesunden Ernährung beugst Du Analdrüsen-Problemen dauerhaft vor.

Wo sitzen die Analdrüsen?

Die Analdrüsen sitzen ca. 2-4 mm unter der Haut, in den so genannten Analbeuteln. Sie befinden sich rechts und links neben dem After, ungefähr in 8 Uhr- und 16 Uhr-Lage. Die Analdrüsen produzieren ein bräunliches, für uns Menschen unangenehm riechendes Sekret, das sich mit dem Kot des Hundes vermischt. Der Geruch dieses Sekrets ist quasi die individuelle „Duftnote“ Deines Hundes und dient vor allem zur Reviermarkierung.

Die Analdrüsen liegen rechts und links des Afters. Sie produzieren ein Sekret zur Reviermarkierung.

Die Analdrüsen geben Auskunft über die Darmgesundheit Deines Hundes.

Die Analdrüsen geben wie eine Art Warnlampe Auskunft über den Zustand des Dickdarms. Das heißt: So lange die Verdauung Deines Hundes im „grünen Bereich“ ist, tun die Analdrüsen „brav“ ihre Arbeit. Ist die Dickdarmflora jedoch übersäuert, werden die Analdrüsen mit Säuren und Toxinen überschwemmt. Im besten Fall löst der Darm dieses Problem durch eine verstärkte Ausscheidung von Kot. Andernfalls verdickt sich das Drüsensekret und wird so zäh, dass es seinen Ausgang nicht mehr findet.

Ist der Kot Deines Hundes weder zu weich noch zu hart, können die Analdrüsen problemlos arbeiten.

Rutscht mein Hund auf dem Po weil seine Analdrüsen verstopft sind?

Unter vielen Hundebesitzern kursiert noch immer das Gerücht, das so genannte “Schlittenfahren” beim Hund kommt von verstopften Analdrüsen. Meist ist dieser Verdacht aber unbegründet: Sind die Analdrüsen voll und somit gespannt, würde Deinem Hund das Rutschen auf dem Po zu viele Schmerzen verursachen. Das „Schlittenfahren“ beim Hund hat meist mit einer Säurebelastung der Afterschleimhaut zu tun: Diese juckt dann so stark, dass mechanisches Reiben Linderung bringen kann.

Was kann man bei entzündeten oder verstopften Analdrüsen tun?

In diesem Fall sind schnellstmöglich Maßnahmen zu ergreifen, damit sich das Analdrüsen-Sekret wieder verflüssigen und erholen kann.

Mit der Analdrüsen-Kur von Das Gesunde Tier kannst Du die Analdrüsen unterstützen und die Darmgesundheit Deines Hundes verbessern:

  • Akazienfaser Pulver ist reich an natürlichen Ballaststoffen und unterstützt die Vermehrung „guter“ Bakterien – für starke Darmwände und eine gesunde Darmflora.
  • Curcuma Plus fördert eine optimale Durchblutung der Analdrüsen, damit diese nicht mehr verkleben.Der enthaltene Kurkuma-Extrakt lindert außerdem Entzündungen an den Analdrüsen.
  • Humi Algo Pulver bindet Schlacken, Säuren und Schadstoffe im Darm und sorgt dafür, dass diese ausgeschieden werden.


Bei entzündeten Analdrüsen empfehlen wir zusätzlich

  • Die Heilpilz-Pflege zum lokalen Auftragen auf der Haut

Eine darmgesunde Ernährungsstrategie ist die beste Prophylaxe.

Generell empfehlen wir bei Darm- und Analdrüsenproblemen die Fütterung von kaltgepresstem Hundefutter, weil wir damit durch den Rohfaseranteil und die darmwandtrainierende Verdauungsweise den besten Effekt für eine gesunde Darmflora erreichen.

Solltest Du Deinem Hund bisher andere Futterarten angeboten haben, solltest Du auf eine langsame Futterumstellung achten, damit Dein Hund sich an die neue Verdauungsart gewöhnen kann. Ebenso ist eine Mischung aus einem kaltgepressten und extrudierten Futter möglich, wenn Dein Hund zu stärkeren Magen- und Darmbeschwerden neigt. Auch ein kleiner Anteil an kaltgepresster Nahrung kann schon einen positiven Einfluss auf die Darmtätigkeit und die Analdrüsen haben.

Falls Dein Hund Nassfutter präferiert, kannst Du eine kleine Menge Feuchtnahrung zum Trockenfutter einmischen. Hier raten wir dazu, immer die gleiche Mischung anzubieten. Somit bilden sich im Darm zuverlässig gute Enzyme zur optimalen Verdauung. Einen ständigen Wechsel der Futtervarianten empfehlen wir nicht. Wenn der Kot schön geformt ist (nicht zu hart und nicht zu weich), sondert der Hund beim Kotabsatz auch auf natürliche Weise Analdrüsensekret ab. Somit kommt es erst gar nicht zu einem Stau, zu Juckreiz oder gar einer Entzündung.

Mit der richtigen Ernährungsstrategie kannst du Analdrüsen-Problemen beim Hund vorbeugen.

Lasse zu volle Analdrüsen nicht routinemäßig ausdrücken.

Das Ausdrücken der Analdrüsen sollte nur als Notlösung erfolgen. Denn die empfindlichen Drüsen reagieren auf diesen starken Reiz mit noch mehr Produktion von Sekret. Im schlimmsten Fall kommt es so zu chronischen Analdrüsen-Problemen bei Deinem Hund. Es ist in jedem Fall besser, die genaue Ursache mit Deinem Tierarzt abzuklären und die Ernährungsstrategie Deines Hundes zu optimieren.

Natürlich sollte eine eitrige Entzündung bis hin zum Analdrüsen-Abszess medizinisch behandelt werden – wobei wir zu einer möglichst sparsamen Gabe von Antibiotika raten.

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Kommentare

7 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Toller Artikel!

    Antworten
  • Unser Hund hat seit einem Jahr Probleme. Fast wöchentlich hat er Probleme mit der Analdrüse. Seit einem halben Jahr muss er leider auch immer wieder Tabletten einnehmen wg Verdacht auf Allergien. Wir geben auf Rat ( vom Arzt) Pferdefutter nass u trocken.
    Es tut mir im Herzen weh, dass wir leider immer noch keine Lösung für unseren Hund finden konnten ( trotz) Arztwechsel.

    Antworten
    • Helen Backhaus
      21. August 2022 15:40

      Hallo,

      vielen Dank für Deine Nachricht. Allergien und auch die Probleme mit den Analdrüsen haben tatsächlich den gleichen Ursprung und zwar im Darm. Durch Medikamente, zu wenig Ballaststoffe und Nährstoffe in der Nahrung, Wurmkuren im Welpenalter etc. kann es zu Löchern in der Darmwand kommen und einem unterentwickelten Darmsystem im Allgemeinen. Durch diese Löcher gelangen beim Verdauungsprozess Verdauungsreste (besonders Proteine) in die Blutbahn und werden dort vom Immunsystem als “Eindringling” identifiziert. Das Immunsystem reagiert auf diese Proteine und Verdauungsreste und es kommt zu Allergien. Die Verdauungsgifte und Reststoffe müssen wieder aus dem Körper und der Hund versucht über Analdrüsen, Augen, Ohren, Schleimhäute, Pfoten etc. zu entgiften. Die Analdrüsenprobleme haben auch sehr viel zu tun mit einem unterentwickelten Dickdarm? Was würden wir tun? Wir würden Deinen Hund auf ein darmgesundes Futter umstellen. Anfangen würden wir mit dem gebackenen Trockenfutter Skin und würden zusätzlich die Analdrüsenkur unter das Futter mischen. Sobald die Kur aufgebraucht ist, würden wir noch einmal den Vitalstof “Chronic Dog”, die Kräuterhefe und ein gutes Öl wie z.B. Lachs-Hanf Öl geben. Diese Kombi baut noch einmal speziell den Darm auf. Das Nassfutter würden wir in dieser Zeit tatsächlich erstmal weglassen. Füttern würden wir ihn 2 x täglich. Die große Portion (70% der Mahlzeit direkt morgens) und dann noch einmal 30 % am Nachmittag. Abends füttern wir nicht mehr, da der Stoffwechsel bereits herunterfährt und die Nährstoffe nicht mehr richtig aufgenommen werden. Der Hund schleust die Nahrung nur noch so durch und es kommt zu Gärung und Aufgasung. Abends geben wir daher nur noch einen kleinen, leichten Snack. Sobald die Allergie Symptome weniger werden und die Analdrüsenprobleme weg sind, kann man den Hund langsam auf eine darmgesunde, kaltgepresste Nahrung umstellen und dann auch wieder ein Nassfutter nach Belieben dazu kombinieren. Wir beraten Sie auch gerne persönlich, Sie können uns jederzeit gerne eine E-Mail schreiben. Mit tierlieben Grüßen, das Team von Das Gesunde Tier Schweiz

      Antworten
  • Verena Rainer
    21. April 2023 11:44

    Guten Tag
    Meine Hündin hat seit längerer Zeit das Futter VetLife Trockenfutter von Farmina. ( sehr Magen Darm empfindlich ) Seit November hat sie oft die Analdrüse voll, November Februar, März, so das ich auch schon Notfallmässig zum TA gehen musste sie zu leeren. Ich gebe ihr vom TA Pro-Fibre Gastrointestinal. Ich solle das Futter weiter geben? Man will ihr die Analdrüse unter Narkose spülen? Was kann ich tun? damit siech die Analdrüse nicht mehr entzündet oder füllt? herzlichen Dank und liebe Grüsse

    Antworten
    • Helen Backhaus
      26. April 2023 21:33

      Hallo Frau Rainer,

      oft hilft bei der Analdrüse schon ein “weniger”. Weniger Snacks, weniger zwischendurch und am besten die abendliche Fütterung weglassen.
      Das Futter sollte am besten nicht zu viel Protein haben und Sie können Ballaststoffe dazugeben wie z.B. Akazienfaser Pulver.
      Sie müssen nicht sofort das Futter wechseln, aber unsere Spezialnahrung Intesto ist bei Analdrüsenproblemen auch sehr zu empfehlen.
      Wenn es durch die ersten Maßnahmen nicht besser wird, dann hätten wir auch noch die Analdrüsenkur mit 3 Vitalstoffen.
      Natürlich können wir keine tiermedizinischen Aussagen treffen, aber unserer Erfahrung nach, würden wir die Analdrüsen nicht ausdrücken oder spülen lassen.
      Eine Narkose ist zudem sehr belastend für den Organismus und sollte nur im Notfall in Betracht gezogen werden.

      Ich hoffe ich konnte Ihnen etwas helfen.

      Liebe Grüße,
      Helen von Das Gesunde Tier

      Antworten
  • Myriam Egli
    12. Mai 2023 14:05

    Guten Tag
    Wir füttern unsern Labrador/Goldenretriever-Mischling, 3 Jahre alt, mit Chicken Adult, Trockenfutter von Platinum. Leider hat er schon seit längerer Zeit Probleme mit den Analdrüsen & lässt diese einfach spritzen. Manchmal, wenn er erschrickt, aus Freude oder dann plötzlich aus dem Nichts. Auch haart er übermässig, nicht nur wenn der Fellwechsel angesagt ist. Unser Tierarzt verschrieb uns Pro-Fibre (Probiotika) was jedoch keine Besserung erbrachte. Nun bin ich auf Ihre Webseite gestossen und hoffe, Sie können uns weiterhelfen.
    Mit freundlichen Grüssen und bestem Dank!

    Antworten
    • Helen Backhaus
      20. Juni 2023 18:07

      Hallo Myriam,

      schön, dass Du auf uns aufmerksam geworden bist. Wir würden Dir folgendes empfehlen:

      Schritt 1: Fütterungsstrategie – Um die Entgiftung über die Analdrüsen zu entlasten, solltest Du Leckerlies so gut es geht reduzieren und nicht mehr am Abend füttern. 70 % der Mahlzeit morgens und 30 % am Nachmittag. Wenn möglich, sogar nur 1 x täglich morgens füttern.
      Schritt 2: Langsam auf die Futtersorte INTESTO umstellen. Das Spezialfutter entlastet Dickdarm und Analdrüsen.
      Schritt 3: Mit den Vitalstoffen der Analdrüsenkur unterstützen. Diese werden morgens mit in die Mahlzeit gegeben.

      Melde Dich gerne, falls Du weitere Fragen hast.

      Liebe Grüße,
      Helen von Das Gesunde Tier

      Antworten

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Über Tierarzt Thomas Backhaus

Tierarzt Thomas Backhaus ist Spezialist für ganzheitliche Tiermedizin mit Schwerpunkt auf Mitochondrialer Medizin. 1996 gründete er die Tierärztliche Praxis zur Römischen Villa in Longuich. Heute leitet er die Tierarztpraxis Thomas Backhaus in Thalfang und das Coaching-Zentrum für ganzheitliche Tiermedizin. Er ist mehrfacher Buchautor und internationaler Referent.

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