Ratgeber Katzen

Futterverweigerung bei der Katze

Ganz bestimmt haben auch Sie schon einmal diese Situation mit Ihrer Katze erlebt: da haben Sie das leckerste Futter für sie ausgewählt, locken sie mit sanften Worten zum Napf, kraulen ihr das Köpfchen – und dann das: Ihre Katze schaut sie im besten Fall fragend an, im schlimmsten Fall aber vorwurfsvoll. Und dann setzt entweder ein Jammern ein oder sie dreht sich einfach rum und geht. „Was ist passiert?“ fragen Sie sich besorgt. Ist Mieze krank? Oder möchte sie einfach nur das Futter aus der anderen Tüte? Ist es eine ihrer „Erziehungsmaßnahmen“ für uns zweibeiniges Personal?

Was auch immer es ist – wenn Ihre Katze über mehrere Mahlzeiten hinweg die Futteraufnahme verweigert, könnte tatsächlich ein ernst zu nehmendes Problem dahinterstecken. Wenn wir mal außer Acht lassen, dass Sie vielleicht wirklich nur die falsche Futtertüte geöffnet haben, kommen einige Faktoren in Frage, weshalb Ihre Katze nicht fressen mag.

Die Akzeptanz der Nahrung

Katzen wählen ihr Futter vor allem nach dem Geruch aus. Das bedeutet zum einen, dass das Katzenfutter erst einmal durch die Qualitätskontrolle der Katzennase muss. Eine hohe Qualität der einzelnen Futterbestandteile, gepaart mit schonender Verarbeitung ist die erste Voraussetzung, damit Katzen ihr Futter mögen. Frisches Futter garantiert außerdem, dass die Futterfette nicht verderben und ranzig werden. Kaufen Sie also für Ihre Katze nur Packungsgrößen, die in wenigen Wochen aufgebraucht werden. Lagern Sie das Futter nach Möglichkeit in einer gut verschließbaren Futtertonne und waschen Sie diese immer aus, bevor Sie neues Futter einfüllen. Das beugt auch dem Befall durch Futtermilben vor.

Manchmal reagieren Katzen auf ein neues Futter oder auf Diätfutter mit Übelkeit. Das führt zu teils hartnäckiger Ablehnung dieses Futters. Futterumstellungen auf ein neues Futter sollten Sie nicht plötzlich vornehmen, sondern Ihrer Katze über mehrere Tage bis Wochen das neue Futter in kleinen Portionen unter das bisher gewohnte Futter mischen.

Es kann natürlich wirklich so sein, dass einer Katze das Futter absolut nicht schmeckt. Dann kommen Sie gar nicht umhin, ein anderes Futter anzubieten. Aber unsere Miezen sind clever – im Fall der Fälle stehen Sie nachher mit 10 geöffneten Sorten da und sie frisst immer noch nicht… Also ruhig auch mal konsequent sein.

Stress für die Katze

Wenn sich die Bedingungen in der häuslichen Umgebung verändern, reagieren Katzen mitunter mit einer Futterverweigerung. Dazu gehören beispielsweise ein neues Familienmitglied, (laute) Umbaumaßnahmen im Haus, ein veränderter Platz zum fressen, ein anderer Lebensrhythmus von Ihnen (z.B. Schichtarbeit) oder auch Ihre längere Abwesenheit während des Urlaubs.

In diesen Fällen können Sie Ihrer besonders sensiblen Katze mit liebevoller Zuwendung in Form von Streicheleinheiten oder Spielen zeigen, dass sie natürlich immer noch einen großen Platz in Ihrem Herzen hat. Bieten Sie ihr einen ruhigen, störungsfreien Rückzugsort an und drängen Sie Ihre Miez nicht zum fressen.

In diesem Zusammenhang sollten Sie auch beachten, dass Katzen eine räumliche Trennung bevorzugen, was die Plätze zum fressen, trinken, schlafen und für die Katzentoilette betrifft.

Mit Antistress direkt Tab K können Sie Ihre Katze zusätzlich unterstützen, wenn Stresssituationen auftreten.

Kranke Katze?

Eine kranke Katze stellt oft die Nahrungsaufnahme ein. Das kann z.B. bei Zahnproblemen oder akuten Infektionen der Fall sein. Wenn durch schweren Katzenschnupfen die Nasenschleimhaut verletzt ist, kann die Katze ihr Futter im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr riechen. Sie erkennt das Futter dann nicht mehr als solches und frisst es deshalb nicht.

Zögern Sie den Tierarztbesuch nicht unnötig hinaus, vor allem nicht, wenn Ihre Miez neben der Futterverweigerung auch in ihrem Allgemeinbefinden gestört ist. Warten Sie nicht zu lange ab, sondern stellen Sie Ihren kleinen Liebling in der Tierarztpraxis Ihres Vertrauens vor, um gesundheitliche Probleme abzuklären. Katzen sollten nicht zu lange ohne Nahrung sein, da sie keine Nahrung im Magen speichern können und im Hungerfall körpereigene Substanzen (z.B. die Muskulatur) abbauen.

Die lieben Nachbarn

Gerade wenn Ihre Katze als Freigänger nicht immer in Ihrem Kontrollbereich ist, hat sie womöglich schon in der Nachbarschaft einen reich gefüllten Napf gefunden und geleert. Klar, dass sie dann zu Hause keinen Hunger mehr hat. Da hilft nur der Blick über den eigenen Gartenzaun bzw. ein Plausch mit den Nachbarn. Vielleicht wissen gerade die Nachbarn einige Häuser weiter gar nicht, dass die hübsche Katze, die immer zum fressen kommt, eigentlich ein tolles Zuhause hat… Nämlich bei Ihnen.

Die Hitze

Sie fragen sich wahrscheinlich gerade „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer…?“

Bei tropischen Temperaturen haben unsere Katzen oft weniger Appetit als sonst. Das ist normalerweise kein Grund zur Sorge. Sie sollten das einfach akzeptieren und die Futtermenge nach unten anpassen.

Auch wenn man bei Katzen nicht wie bei der Hündin von der „Hitze“, sondern von der „Rolligkeit“ spricht – auch dieser Zustand kann mit verminderter Nahrungsaufnahme einhergehen. Das Liebesleben ist schließlich aufregend genug… Zeit zum fressen ist später immer noch.

Wie Sie sehen, gibt es mehrere Gründe, warum Ihre Katze das Futter verweigern könnte. Manches ist harmlos, manches sollten wir aber beachten und abklären (lassen). Sie kennen Ihre Katze am besten, so dass Sie die Ursachen einer Futterverweigerung schnell herausfinden und abstellen können.

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Über Tierarzt Thomas Backhaus

Tierarzt Thomas Backhaus ist Spezialist für ganzheitliche Tiermedizin mit Schwerpunkt auf Mitochondrialer Medizin. 1996 gründete er die Tierärztliche Praxis zur Römischen Villa in Longuich. Heute leitet er die Tierarztpraxis Thomas Backhaus in Thalfang und das Coaching-Zentrum für ganzheitliche Tiermedizin. Er ist mehrfacher Buchautor und internationaler Referent.

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