Ratgeber Hundeernährung

Fit für ein langes Leben: So hilfst Du Deinem übergewichtigen Hund beim gesunden Abnehmen.

Übergewicht ist nicht nur für uns Menschen ein Problem. Auch immer mehr Hunde tragen zu viel „Gepäck“ mit sich herum. Das ist schade, denn diese Hunde leben bei weitem nicht so aktiv und gesund wie ihre normalgewichtigen Artgenossen. Du machst Dir Sorgen, ob Dein Hund vielleicht zu schwer ist? Hier erfährst Du, woran Du Übergewicht beim Hund erkennst und welche Fütterungsstrategie dabei hilft Deinen Vierbeiner auf ein gesundes Normalgewicht zu bringen.

Das Wichtigste im Überblick

  • Übergewicht beim Hund entsteht in den meisten Fällen durch Fehler bei der Fütterung.
  • Wie bei uns Menschen hat Übergewicht zahlreiche gesundheitliche Probleme zur Folge.
  • Ein Futter, das den Stoffwechsel ankurbelt, sorgt für eine gesunde Gewichtsabnahme.
  • Darmgesundes Futter und ausreichend Bewegung beugen Übergewicht beim Hund vor.

Wusstest Du, dass mehr als 30 Prozent aller Hunde unter ernährungsbedingtem Übergewicht leiden? Genau wie bei uns Menschen kann dies ernsthafte gesundheitliche Folgen haben. Doch soweit muss es gar nicht erst kommen: Wir erklären Dir, ab wann Dein Hund als übergewichtig gilt und wie Du ihm zu einem gesunden Normalgewicht verhilfst.

Wie entsteht Übergewicht beim Hund?

Kurz gesagt: Indem der Hund mehr Energie über die Nahrung aufnimmt als er verbraucht. Der Hund benötigt zur Aufrechterhaltung aller Körperfunktionen eine bestimmte Energiemenge. Steht dem Körper mehr Energie als nötig zur Verfügung, lagert er diese in Form von Fettdepots an. Ist das Nahrungsangebot ständig zu hoch, werden diese Fettreserven nicht abgebaut, sondern bleiben dauerhaft erhalten.

Wichtig: Übergewicht beim Hund ist nicht immer fütterungsbedingt – auch bestimmte Krankheiten oder die Gabe von Medikamenten (zum Beispiel Kortison) können zu Übergewicht führen. Sollte Dein Hund unter unerklärlichem Übergewicht leiden, gehe unbedingt zum Tierarzt um die Ursachen abzuklären.

Ist das alles für mich? Übergewicht entsteht, wenn Ihr Hund über seine Nahrung mehr Energie aufnimmt als er tatsächlich verbraucht.

Welche Ursachen kann Übergewicht bei Hunden haben?

Es gibt viele Gründe, warum Hunde etwas zu schwer oder sogar fettleibig sind.
In den meisten Fällen entsteht Übergewicht beim Hund durch Fehler bei der Fütterung, zum Beispiel durch…

  • zu häufiges Füttern ohne die Tagesmenge an den Nährstoffbedarf des Hundes anzupassen.
  • die Fütterung von zu großen Portionen bei den einzelnen Mahlzeiten.
  • die Fütterung von zu vielen Kalorien bei zu wenig Bewegung.
  • das Füttern von zu vielen „Leckereien“ nebenbei (zum Beispiel Leckerlis zur Belohnung).

Wichtig: Ältere Hunde, kastrierte Hunde oder Hunde, die sich wenig bewegen (zum Beispiel wegen einer Erkrankung des Bewegungsapparates) verbrauchen in der Regel weniger Energie. Dies solltest Du beim Errechnen der Futterration berücksichtigen.

Probleme im Darmsystem können entscheidend zu Übergewicht beitragen.

Wenn der Darm Deines Hundes durch ungeeignetes Futter zu wenig trainiert wird oder gar erkrankt, kann er die Nährstoffe im Futter schlechter verwerten. Der Körper versucht dann, aus dem verminderten Angebot Reserven in Form von Fettdepots anzulegen. Im Gegensatz dazu kann ein gesunder Darm mit kräftiger Darmwandmuskulatur das Futter optimal verwerten.

Wenn Du das Futter nach dem tatsächlichen Nährstoffbedarf Deines Hundes auswählst, legst Du die Grundlage für einen normalgewichtigen, gesunden und aktiven Vierbeiner.

Welche Folgen kann Übergewicht beim Hund haben?

Dauerhaftes Übergewicht ist weder für Mensch noch Hund gesund.

Die gesundheitlichen Folgen sind deshalb vergleichbar mit denen bei uns Zweibeinern:

  • Verkürzung der Lebenserwartung um etwa 20 Prozent
  • Erkrankungen von Herz und Gefäßen (zum Beispiel steigende Herzfrequenz)
  • Probleme des Skelett- und Muskelsystems (u.a. Gelenkschäden, Muskelverspannungen)
  • Störung des Kohlenhydratstoffwechsels mit Entwicklung von Diabetes mellitus Typ II
  • Eingeschränkte Funktion des Immunsystems
  • Erhöhtes Krebsrisiko (zum Beispiel Gesäuge-Tumor bei der Hündin)
  • Steigendes Narkoserisiko bei Operationen (Medikamente müssen höher dosiert werden, somit steigt die Belastung der Leber bei der Ausscheidung dieser Arzneimittel)
  • Verfettung der inneren Organe, in der Folge ist die Funktion der Organe eingeschränkt
Lieber Energiebündel als Wonneproppen: Übergewicht schränkt nicht nur die Vitalität, sondern auch die Gesundheit Ihres Hundes ein.

Ist mein Hund wirklich zu schwer?

Wie erkenne ich, ob mein Hund Übergewicht hat?

Das Körpergewicht allein ist nicht ausschlaggebend, um von Übergewicht bei Deinem Hund zu sprechen. Falls Du einen Rassehund hältst, findest Du in den Rassestandards einen Anhaltspunkt für das ideale Gewicht Deines Vierbeiners. Je nach Körpergröße Deines Hundes kann das optimale Gewicht variieren.

Der „Body Condition Score“ ist eine gute Orientierungshilfe.

Mithilfe des sogenannten Body Condition Score (quasi der „BMI für Hunde“) kannst Du das Ausmaß des Übergewichts objektiv bewerten. Betrachte Deinen Hund dabei von der Seite und von oben und beurteile seinen Bauchumfang, die Taille und den Verlauf der Bauchlinie. Außerdem kannst Du mit flach aufgelegter Hand über den Rippen, auf der Wirbelsäule und an den Beckenknochen ertasten, wie stark die Unterhautfettschicht ist.

Ein Beispiel: Bei einem Hund mit leichter Fettleibigkeit sind die Rippen schwer zu ertasten, weil sich darüber eine dicke Fettschicht befindet. Darüber hinaus lassen sich Fettablagerungen im Lendenbereich und am Schwanzansatz ertasten. Die Taille des Hundes ist nicht vorhanden oder kaum sichtbar.

Wie sollte ein übergewichtiger Hund gefüttert werden?

Ist das Übergewicht Deines Hundes auf eine übermäßige Energiezufuhr zurückzuführen, gilt als erstes, diese zu reduzieren. Du könntest die Futtermenge Deines Hundes halbieren. Wir raten Dir aber aus verschiedenen Gründen davon ab. Warum? Eine Reduzierung der Futtermenge führt oft dazu, dass Dein Hund nicht satt wird. Als Folge davon beginnt er zu betteln, wird unruhig oder frisst alles Mögliche das ihm zwischen die Zähne kommt.

Wenn Du die Futtermenge Deines Hundes reduzierst, verringerst Du auch die Menge an lebensnotwendigen Nährstoffen, die er mit der Nahrung aufnimmt. Das kann über kurz oder lang zu unerwünschten Mangelerscheinungen führen. Ein dauerhafter Eiweißmangel hat außerdem zur Folge dass Dein Hund nicht verstärkt Fettdepots, sondern Muskulatur abbaut.

Wähle ein Futter, das den Stoffwechsel Deines Hundes ankurbelt.

Statt also die Futtermenge Deines Hundes zu halbieren, solltest Du ihm lieber ein Futter mit reduziertem Energiegehalt und hochwertigen Inhaltsstoffen geben (zum Beispiel IN FORM kaltgepresstes Trockenfutter). Auf diesem Weg wird der Stoffwechsel Deines Hundes angekurbelt, er wird aktiver und hat wieder Freude an Spiel und Bewegung. Ein weiterer positiver Effekt: Bereits vorhandene Fettpölsterchen werden durch einen dynamischen Stoffwechsel besser mobilisiert und in Bewegungsenergie umgesetzt. Somit haben neue Fettpolster kaum eine Chance sich zu bilden und festzusetzen.

Tipp: Die zusätzliche Fütterung von Faserstoffen (zum Beispiel Weizenkleie oder Futterzellulose) kann Deinem Hund beim Abnehmen helfen. Durch die Zellulose bleibt das Futter länger im Magen und sorgt für ein Sättigungsgefühl. Darüber hinaus passiert die Nahrung schneller den Darm und wird nicht vollständig verstoffwechselt. Auf diesem Weg setzt Dein Hund nicht mehr so viel an. Indem Du maximal 10 % der täglichen Futterration durch Futterzellulose ersetzt, ermöglichst Du Deinem Hund ein gesundes Abnehmen – ganz ohne Hunger und Betteln um Futter.

Wie kann ich Übergewicht bei meinem Hund vorbeugen?

Um zu vermeiden, dass es zu Übergewicht bei Deinem Hund kommt, solltest Du Dein Fütterungsverhalten regelmäßig und durchaus selbstkritisch überprüfen. Nachfolgend findest Du ein paar einfache Fütterungsregeln, mit denen Du das Gewicht Deines Hundes im Griff behalten und Übergewicht optimal vorbeugen.

1.) Gib Deinem Hund nur die vom Hersteller empfohlene Futtermenge.

Um Übergewicht zu vermeiden, solltest Du Deinem Hund nur so viel Energie zuführen, wie er auch tatsächlich verbraucht. Bezüglich der richtigen Futtermenge solltest Du Dich an den Empfehlungen auf den Futterprodukten orientieren. Wenn Du unsicher bist, fütter lieber etwas weniger als zu viel. Zur Kontrolle kannst Du die Tagesportion vorher abwiegen.

2.) Lasse Deinen Hund nur zu bestimmten Uhrzeiten fressen.

Im Idealfall fütterst Du Deinen Hund nur einmal täglich – und zwar am Vormittag. Zu dieser Zeit sind die Verdauungsorgane am besten auf die Aufnahme und Verwertung der Nahrungsstoffe vorbereitet. Außerdem hat der Magen-Darm-Trakt ausreichend Zeit, das Futter soweit in die einzelnen Nährstoffe aufzuspalten, dass sie dem körpereigenen Stoffwechsel zur Verfügung stehen. Wenn Du Deinen Hund häufiger fütterst, bleibt der Futterbrei länger im Magen. Das führt zu Gärungsprozessen: Die Nahrung kann nicht sinnvoll verwertet werden und Dein Hund wird unzureichend versorgt.

Noch einmal schlafen bis zur nächsten Fütterung! Am besten fütterst Du Deinen Hund nur einmal täglich am Vormittag.

3.) Setze auf darmgesundes Futter.

Für die gesunde Ernährung Deines Hundes empfehlen wir ein Futter das die Darmwände trainiert (zum Beispiel kaltgepresstes Hundefutter). Auf diesem Weg kann der Körper Deines Hundes alle wichtigen Nährstoffe effektiv aufnehmen – und gleichzeitig wird sein Immunsystem gestärkt. Mit regelmäßigen Darmkuren kannst Du die Darmgesundheit Deines Hundes zusätzlich unterstützen.

4.) Gib Deinem Hund nur in Maßen Leckerlis.

Am besten „belohnst“ Du ihn nur mit fettarmen Kauartikeln. Es ist sehr wichtig, dass Du den Anteil der Leckerlis auf die tägliche Futterration anrechnest. Hier noch ein kleiner Trick, damit Du den Überblick über die Leckerli-Menge behältst: Immer wenn Du Deinen Hund ein Leckerli gibst, lege die gleiche Menge in eine Schüssel. Am Abend siehst Du dann genau wie viele Leckerlis Dein Hund tatsächlich bekommen hat.

5.) Sei mit Deinem Hund ausreichend lang aktiv.

Wenn Dein Hund Übergewicht hat, können neben den täglichen Gassi-Runden (Unterwasser-)Laufbänder oder Schwimmen eine gelenkschonende Bewegungsalternative sein. Erhöhe die körperliche Aktivität Deines Hundes nur langsam und überfordere ihn nicht. Wird ein übergewichtiger Hund zu stark belastet, kann das Herz-Kreislauf-Probleme bis hin zum Herzinfarkt zur Folge haben.

6.) Wiege Deinen Hund regelmäßig.

Regelmäßiges Wiegen hilft nicht nur Übergewicht zu vermeiden, es dient Ihnen auch als Erfolgskontrolle wenn Dein Hund abnehmen soll. Notiere alle zwei bis vier Wochen das Gewicht Deines Hundes. Als Faustregel gilt, dass ein übergewichtiger Hund pro Woche etwa 1-2 Prozent seines aktuellen Körpergewichts abnehmen sollte.

7.) Bestehe auf Teamwork bei der Fütterung.

Beziehe alle Familienmitglieder und alle anderen Personen, die mit Deinem Hund zu tun haben, konsequent in Deine Fütterungsstrategie mit ein. Nur wenn Dein Vierbeiner keine Chance hat, mit seinem charmantem „Hundeblick“ zusätzliches Futter oder Leckerlis zu erbetteln, beugst Du Übergewicht erfolgreich vor.

Gar nicht so einfach, diesem Blick zu widerstehen... Lasse Dich nicht erweichen, wenn Dein Hund um Futter bettelt.

Mit Amino-Power macht Dein Hund bald wieder eine gute Figur.

Aminosäuren regen den Stoffwechsel Deines Hundes an. So werden bereits vorhandene Fettpolster besser mobilisiert und in Bewegungsenergie umgesetzt. Amino-Power liefert dem Körper alle essenziellen Aminosäuren in Form von hochqualitativem Eiweiß und ist das ideale Ergänzungsfuttermittel für den übergewichtigen Hund.

Das Gesunde Tier bietet Dir eine vielseitige Auswahl an Futtersorten um ernährungsbedingtes Übergewicht abzubauen. Um den Stoffwechsel Deines Hundes und somit eine gesunde Verdauung anzuregen, empfehlen wir Ihnen unser kaltgepresstes Trockenfutter IN FORM.

Ratgeberartikel teilen

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.
Sie müssen den Bedingungen zustimmen, um fortzufahren.

Über Tierarzt Thomas Backhaus

Tierarzt Thomas Backhaus ist Spezialist für ganzheitliche Tiermedizin mit Schwerpunkt auf Mitochondrialer Medizin. 1996 gründete er die Tierärztliche Praxis zur Römischen Villa in Longuich. Heute leitet er die Tierarztpraxis Thomas Backhaus in Thalfang und das Coaching-Zentrum für ganzheitliche Tiermedizin. Er ist mehrfacher Buchautor und internationaler Referent.

Weitere interessante Artikel

Newsletter abonnieren

Wir informieren Dich gerne mit wertvollen Tipps und Angeboten rund um die Gesundheit Deines Tieres.
Wir freuen uns auf Dich.

Deine Anmeldung konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuche es erneut.
Deine Anmeldung war erfolgreich.
Thema wählen