Mein Hund hat Arthrose. Wie wird diese behandelt?
Wenn Dein Liebling unter Arthrose leidet, schränkt das seine Beweglichkeit und Lebensqualität erheblich ein. Hinzu kommt, dass der degenerative Gelenkverschleiß nicht heilbar ist. Je früher also eine Arthrose bei Deinem Hund diagnostiziert wird, umso besser lässt sich der Krankheitsverlauf beeinflussen. Welche Behandlung für Deinen Liebling die richtige ist, richtet sich danach, wie weit die Arthrose bereits fortgeschritten ist.
Für eine erfolgreiche Behandlung sind vor allem zwei Dinge wichtig:
Deinen Hund von seinen Schmerzen zu befreien und ihm wieder uneingeschränkte Bewegungsfreiheit zu ermöglichen. Damit das betroffene Gelenk einwandfrei funktionieren kann, müssen alle anhängenden Teile des Bewegungsapparates (Faszien, Sehnen und Muskelansätze) saniert werden, um einen Rückfall vorzubeugen. Eventuelle krankheitsunterstützende Hintergründe (wie Blasensteine, Durchblutungsstörungen oder Autoimmunerkrankungen) sollten in die Therapie mit einbezogen werden.
Wie kann man Arthrose beim Hund behandeln?
Wenn Dein Hund unter Schmerzen leidet, wird ihm der Tierarzt/die Tierärztin Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente verschreiben. Die gängigsten Schmerzmittel, die bei Arthrose eingesetzt werden, sind die sogenannten Nicht-Steroidalen-Antiphlogistika (kurz: NSAID). Durch ihren Einsatz werden sowohl der Schmerz als auch die arthrosebedingten Entzündungen reduziert. Jedoch greifen diese Medikamente beispielsweise auch in die Magensäureproduktion ein oder beinträchtigen die Nierendurchblutung. Die möglichen Nebenwirkungen einer solchen, oft dauerhaft verabreichten Schmerztherapie sind also beträchtlich (Niereninsuffizienzen, Magengeschwüre, Durchfälle, Übelkeit etc.). Dein Hund muss bei einer Schmerztherapie also unbedingt engmaschig von einem Tierarzt oder einer Tierärztin betreut werden.
Neben den klassischen Schmerzmitteln, die täglich gegeben werden, gibt es inzwischen auch andere Medikamente als Monatspräparate (Tablette und Injektion), die der Schmerzentwicklung entgegenwirken. Allen gemein ist, dass sie rein symptomatisch wirken und keine ursächliche Bekämpfung der Arthrose leisten können.
Weitere Therapiemethoden
Durch die Injektion von Hyaluronsäure ins Gelenk kann die Schmierfähigkeit der Gelenkflüssigkeit erhöht und der Knorpel elastisch gehalten werden.
Bei der Therapie mit Thrombozytenreichem Plasma (PRP-Behandlung) werden aus dem Blut des Hundes Blutzellen gewonnen. Diese werden ins kranke bzw. geschwächte Gelenk injiziert, wo sie nach Laseraktivierung zur Regeneration führen können.
Physiotherapie und Bewegung
Mithilfe spezieller Bewegungsübungen und Massagetechniken kann einer Versteifung der Gelenke entgegengewirkt werden. Darüber hinaus wird bei der Physiotherapie Muskulatur aufgebaut, welche die Gelenke entlastet. Angepasste Bewegung (wie Spaziergänge und sanftes Spielen) hilft dabei, die Gelenke in gutem Zustand zu halten. Vermeide jedoch übermäßige Belastung und das Springen aus großen Höhen, da dies zu Gelenkverletzungen führen kann. Auch Ausdauersport, wie z. B. langes Mitlaufen am Fahrrad, kann sehr belastend für das Gelenksystem sein. Mobility Training kann Hunden helfen, den gesamten Bewegungsapparat gesund zu halten, ohne die Gelenke zu belasten.
Nahrungsergänzungsmittel
Unterstützend zur Therapie können orthomolekulare Nahrungsergänzungsmittel gefüttert werden. Dabei handelt es sich um Substanzen, die natürlicherweise im Körper vorhanden sind (wie Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente oder Aminosäuren) und ihn bei vielen lebensnotwendigen Prozessen unterstützen.
Ergänzungen wie Glucosamin und Chondroitin können die Gesundheit der Gelenke fördern und helfen, den Knorpel zu stärken. Sprich mit Deinem Tierarzt/Deiner Tierärztin, um die richtige Dosierung und Art der Ergänzungen für Deinen Hund zu bestimmen.
Omega-3-Fettsäuren: Fischöl und andere Quellen von Omega-3-Fettsäuren können entzündungshemmend wirken und zur Linderung von Arthrose-Symptomen beitragen. Du kannst Deinem Hund diese in Form von Nahrungsergänzungsmitteln verabreichen oder auf Futtermittel umsteigen, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind.
Maßnahmen bei Übergewicht
Übergewicht belastet die Gelenke zusätzlich. Halte das Gewicht Deines Hundes in einem gesunden Bereich, indem Du ihm die richtige Menge an hochwertigem Futter und regelmäßige Bewegung bietest. Lass den Ernährungszustand Deines Hundes tierärztlich einschätzen, denn als Halter*in neigt man dazu, das eine oder andere Kilo zu viel nicht zu bemerken. Schenke Deinem Hund Aufmerksamkeit statt Leckerlis und biete ihm gesunde Snacks an!
Operation
In besonders fortgeschrittenen Fällen kann ein chirurgischer Eingriff helfen. Dabei werden Verwachsungen gelöst, Knorpel geschliffen oder Knochenvorsprünge entfernt. Ein künstlicher Ersatz kommt vor allem für therapieresistente Gelenke in Frage. Bitte konsultiere hier einen Fachtierarzt bzw. eine Fachtierärztin, um gemeinsam mit Dir die Vorteile und Risiken zu besprechen.
So kannst Du Deinen Hund bei Arthrose zusätzlich unterstützen:
- Investiere in ein orthopädisches Hundebett, das speziell darauf ausgelegt ist, den Gelenken Deines Lieblings optimalen Komfort und Unterstützung zu bieten.
- Das Bauen einer kleinen Treppe kann hilfreich sein, damit Dein Hund leichter aufs Sofa oder andere erhöhte Liegeplätze kommt.
- Schaffe warme und zugfreie Liegeplätze, um zusätzlichen Gelenkstress durch Kälte oder Zugluft zu vermeiden.
- Hab Geduld mit Deinem Liebling: Wenn er nicht sofort auf die Aufforderung „Sitz“ reagiert, solltest Du ihn nicht bestrafen. Arthrose kann Bewegungen schmerzhaft machen, und Dein Hund benötigt möglicherweise mehr Zeit, um sich hinzusetzen.
- Massiere Deinem Hund mit dem Qi Gong-Kamm für Tiere täglich sanft über die Faszien. So kannst Du ihm helfen, die Faszien zu lockern und den Fluss der Lebensenergie (des Qi) zu fördern. Und ganz nebenbei freut sich Dein Liebling über wohltuende Massageeinheiten von Dir.